Rural Transformation Center ist ein Ort, an dem man lernt, die natürlichen Ressourcen der Umgebung optimal zu nutzen. Somit kann man die Tätigkeitsfelder ausdehnen, die Bodenfruchtbarkeit und die Pflanzengesundheut verbessern, die Erträge steigern und neben der Nahrungsgrundlage auch noch eine wirtschaftliche Grundlage für die Familie schaffen.
Der landwirtschaftliche Kurs konzentrierte sich auf die Produktion von Gülle namens Bokashi, der Pflanzen und organische Überreste in einem schnellen Kompostierungssystem verwendet. Der Bau eines Gemüse- und Obsttrockners, der die Sonne nutzt, um einen Ventilator zu betreiben und Wärme zu erzeugen, war ein weiteres wichtiges Thema des Kurses.
Imkerei als Mittel zur Erhaltung der Wälder und zur Aufforstung mit Pflanzen, die als Bienenweide dienen können. Errichtung von wetterbeständigen, langlebigen Bienenstöcken und Nutzung und Verarbeitung aller Bienenprodukte.
Angesprochen wurde die landwirtschaftliche Bevölkerung von 20 Gemeinden rund um Mvem – Nordwest Provinz Kamerun.
Die Ausbildner wurden teilwiese am Asian Rural Institute in Japan ausgebildet und geben hier ihr Wissen weiter.
Theorie und Praxis der Wasser-, Sanitär- und Hygienethemen in zwei Hilfseinrichtungen für Kinder und Jugendliche in Kumbo
Die beiden Kinder- und Jugendschutzzentren betreuen 1.200 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren und wurden eingerichtet, um den Kindern in Zeiten des Krieges und der Unsicherheit eine gewisse Sicherheit und Bildung zu geben und sie von der Straße fernzuhalten. Das spezifische Projekt befasst sich mit Hygiene, Wasser und sanitären Einrichtungen. Kinder und Jugendliche werden beim Bau eines Brunnens anwesend sein, in den Zentren werden tragbare Waschgelegenheiten eingerichtet, und die Kinder werden über die Bedeutung von sauberem Wasser, die Möglichkeit der Aufbereitung, die Gefahren mangelnder Hygiene und den Umgang mit der Menstruationshygiene bei Mädchen unterrichtet, um deren Gesundheit zu verbessern.
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, die Lebensgrundlage und wirtschaftlichen Möglichkeiten von Landfrauen in der Bui-Division, die Opfer des bewaffneten Konflikts in der Nordwestregion Kamerun sind, durch die Entwicklung der Huckleberry-Wertschöpfungskette zu verbessern.
Huckleberry (Solanum scabrum) ist eines der wichtigsten traditionellen Gemüse in Kamerun. Es ist ein Nachtschattengewächs, von dem besonders die Blätter gerne zubereitet werden, es darf fast bei keiner Mahlzeit fehlen und wird hier Njama Njama genannt. Die Beeren können auch verwendet werden, was aber seltener geschieht. Dieses Gemüse eine wichtige Quelle für Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe, die für ein gesundes Wachstum unerlässlich sind. Es ist ein wichtiges Gut für arme Haushalte in ganz Kamerun, da sein Preis im Vergleich zu anderen Lebensmitteln erschwinglich ist. Es wird im Tiefland an der Küste, in Südkamerun und hier, auf den Hochplateaus Nordwest Kameruns angebaut.
Das Projekt setzt sich zum Ziel die traditionellen Anbaumethoden zu verbessern, den Zukauf von Produktionsmitteln zu minimieren und stattdessen den Frauen die Nutzung vorhandener Ressourcen zur Düngung, Schädlingsbekämpfung und Ertragssteigerung beizubringen. Dazu gehört auch die Verwendung von hochwertigem Saatgut, von Sorten, die sich in diesem Gebiet besonders eigenen und einen höheren Ertrag, als die „wilden“ Sorten liefern.
Dafür ist die technische Beratung notwendig und die Vermittlung der Methoden nachhaltiger Landwirtschaft.
Auch für die Vermarktung ist es nötig das richtige Rüstzeug zu vermitteln, die Nachernteverluste sollen minimiert werden, die Haltbarkeit verbessert und die Transportprobleme vermindert sowie die Zugänglichkeit zu den Märkten verbessert werden.
Da eine gesunde Fruchtfolge für die Bodenfruchtbarkeit das wichtigste ist, werden auch andere Gemüse (in angebaut werden, die zusätzlich die Ernährung der bäuerlichen Familien diversifizieren sollen, es handelt sich dabei um Kraut, Karotten, Salat, Spinat, Grüne Bohnen und auch einige Kräuter. Diese spielen aber für die Vermarktungsidee dieses Projektes eine nur untergeordnete Rolle.
Um Weihnachten 2018 bat RTC dringend darum, ihnen beim Bau eines Brunnens in Tobin, einer von Kumbos Gemeinden, zu helfen. Die Hauptzisterne war in den Kämpfen zerstört worden und die bevorstehende Trockenzeit zwang die Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in den natürlichen Läufen rund um das Dorf nach Wasser zu suchen. Das Risiko, in die Kämpfe verwickelt zu werden oder von verirrten Kugeln getroffen zu werden, war groß, und abgesehen davon ist auch die Wasserqualität natürlicher Läufe fraglich.
Etica Mundi war nicht in der Lage, das Geld für das Projekt vorzustrecken und aus diesem Grund arbeitete es mit dem Verein „Il pozzo di Giacobbe“ zusammen und das Projekt wurde in kurzer Zeit aktualisiert.
In vielen Teilen Kameruns und insbesondere auch in der Bui-Division sinkt der Grundwasserspiegel während der Trockenzeit (November bis Mitte März) dramatisch ab, was zu großen Problemen bei der Wasserversorgung der rund 78.000 Einwohner von Kumbo im Nordosten Kameruns führt. Das Leben wird sehr schwierig, und die Folgen der Verwendung von Salzwasser spiegeln sich in den erhöhten medizinischen Kosten während dieser Zeit wider.
Das Problem der Wasserknappheit wird auch durch das Bevölkerungswachstum und die Verschlechterung der Umweltbedingungen verschärft, die durch schlecht angepasste landwirtschaftliche Methoden verursacht werden, wie z. B. die wahllose Nutzung von Weideland und die wahllose Ansiedlung in der Nähe natürlicher Wasserquellen, wodurch die Vegetation in der Nähe der Quellen entfernt wird, obwohl sie für die Wasserrückhaltung und die anfängliche Filterung so wichtig ist.
In den letzten drei Jahren haben die Wasserprobleme zugenommen. Mitunter musste sich die Bevölkerung für einige Stunden mit nur leicht pulverisiertem Wasser begnügen. Selbst wenn in diesen Zeiten Wasser aus dem Stausee kommt, ist es sehr knapp und wegen mangelnder Bewirtschaftung und Aufbereitung nicht für den persönlichen Gebrauch geeignet.
In letzter Zeit hat die soziopolitische Krise im Nordwesten und Südwesten Kameruns die Wassersituation in Kumbo noch weiter verschlimmert. Die einzige Wasserquelle, die die Bevölkerung nutzen konnte, wurde unbrauchbar gemacht. Dadurch ist die Bevölkerung gezwungen, Wasser aus sehr unsicheren Quellen zu nutzen, was das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten erhöht.
Die Situation wird durch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und separatistischen Kämpfern weiter verschärft. Der Wassermangel zwingt die Menschen, in mehr als einen Kilometer entfernten Tälern nach Wasser zu suchen. Sehr oft werden Kinder gezwungen, mit älteren Mädchen Wasser für den Hausgebrauch zu holen. Trotz alledem nimmt sich niemand die Zeit, das Wasser richtig zu trinken, damit es trinkbar wird. Einige Fälle von Ruhr wurden von den örtlichen Krankenhäusern gemeldet. Aufgrund des Wetters sind diese Probleme sehr unterschiedlich.
Angesichts dieser Probleme hat das Rural Transformation Centre, RTC Cameroon, in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung die Initiative „Wasser für alle“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, sehr tiefe Brunnen und Wasserspeicher für die lokale Bevölkerung zu bauen, die besonders in Zeiten der Dürre nützlich sind.
Begründer dieses Projektes ist Alain Ngaleu, ein ehemaliger Fußballer aus Kamerun, jahrelang in der Jugendarbeit in Vimodrone bei Mailand als Erzieher und Trainer tätig, Gründer der Organisation Educalcio, mit Hilfe derer er eine Jugendorganisation CFFK (Centre de Formation de Football Kayros) für unterprivilegierte Kinder in seinem Heimatland Kamerun finanzierte. Etica|Mundi hat eine Zusammenarbeit mit Alain Ngaleu und seiner Organisation begonnen und leistet vor allem bei der Finanzierung, aber auch bei der Ausarbeitung von Ideen einen Beitrag.
Das hier vorgestellte Projekt ist die Fortsetzung einer Initiative, die seit 2010 besteht, es wurde in der Zwischenzeit eine Fußballschule gegründet, die 90 eingeschriebene Mitglieder zählt, ehemaligen Fußballtrainern wurde wieder eine Arbeit geboten es hat sich im Zentrum auch eine Tanzschule etabliert, in der von klassischem Ballett Training zu Hip Hop vieles geboten wird. Somit ist die Schule zu einem Zentrum und Referenzpunkt geworden, sowohl in Hinblick auf die sportlichen Aktivtäten, als auch als Bildungszentrum (Mode Schule, Informatik Zentrum)und Treffpunkt für die Jugendlichen der Umgebung. Ein Ort der den Jugendlichen und Kindern der Gegend Halt und Perspektiven gibt. Auch die Eltern kommen und suchen Beratung bei Erziehungsproblemen. Einmal im Monat gibt es ein Treffen mit anderen Jugendgruppen aus Yaoundè. Das Informatik Zentrum wurde 2012 fertig eingerichtet, ein junger Mann Stephane Fansi, wurde als Techniker und Lehrer für die abzuhaltenden Kurse ausgebildet. Die Ausbildung wurde von CFFK bezahlt. Die wichtigste Aufgabe der Initiative ist es, den Straßenkinder des Vorortes Mendong die Möglichkeit zu geben ihr Leben besser zu gestalten. Das Training erzieht sie zu mehr Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist, das Tanztraining gibt vor allem den Mädchen eine größere Sicherheit im Auftreten und auch eine geschützte Umgebung. Eines der Hauptaufgaben der Organisation besteht darin, den Kindern und Jugendlichen Werte wie Respekt, Freundschaft, Einsatz für die Erreichung eines Zieles und Gesundheitswerte durch körperliche Betätigung zu vermitteln. Das Fehlen solcher Werte hindert die Menschen daran ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und nimmt der Gesellschaft die Möglichkeit einer nachhaltigen Entwicklung, da gerade die Ausbildung eine grundlegende Rolle für die Verbesserung der Lebensumstände hat. Durch Ausbildung kann man Gesundheit, Ernährung und Produktivität verbessern. Ausbildung ist also die Basis um andere wichtige Ziele zu erreichen.
Errichtung Fußballfeld, Englisch und EDV Kurse .
Mendong -Yaoundè Camerun
2012
16.000 €
Aut.Prov.Bozen 50%
Eigenbeitrag Kayros: 50%
Claudia von Lutterotti
Das Rural Transformation Center von Mvem entwickelt sich zu einem Kompetenzzentrum für positive ländliche Entwicklung mit Fokus auf nachhaltiges Landmanagement, Umweltschutz und Schutz des Lebensraumes. Die Fortbildungen finden sowohl im Zentrum als auch in der Umgebung statt und es geht dabei um verbesserte Formen einer nachhaltigen Landwirtschaft , Kompost- und Naturdüngermanagement, Anbau und Verwendung von Heilkräutern und Tees, Imkerei und die Vorteile der Biodiversität in Wäldern und dergleichen.
2015 war das erste gemeinsame Projekt. Etica Mundi suchte eine Finanzierung für eine Photovoltaikanlage und fand sie bei den Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit der Autonomen Provinz Bozen. Technische Unterstützung kam von Greenstep e.V. .
Im Jahr 2016 wurde die Anlage mit einer schönen Zeremonie in Anwesenheit von Vertretern des Büros für Entwicklungszusammenarbeit der Provinz Bozen und Etica Mundi in Betrieb genommen.
Projekt: Photovoltaik Anlage
Ort: Mvem , NW- Region Kamerun
Zeit: 2015 -2016
Kosten: ca. 33.000€
Finanzierung: Aut.Prov. Bozen 70%
Eigenbeitrag RTC 30%
Verantwortlich für Etica|Mundi:
Claudia von Lutterotti